Lehrveranstaltungen Lampe, Filmanalyse
Filmmusik 1: Formen und Funktionen
Lehrveranstaltungen Lampe, Filmanalyse
Filmmusik 1: Formen und Funktionen
Claudia Bullerjahn unterscheidet Funktionen und Techniken von Filmmusik:
1. Funktionen von Filmmusik im engeren Sinne (S. 69ff):
• dramaturgische Funktionen
Kollision polarer Kräfte, Abbildung der Stimmungen, Unterstützung der Spannungsentwicklung, Verdeutlichung seelischer Vorgänge, Symbolisierung von Empfindungen
• epische (auch narrative) Funktionen
Musik übernimmt Fabelfunktionen. Musik wirkt wie Kommentar zur Handlung
• strukturelle Funktionen
z.B. Verdeckung und Betonung von Schnitten, Anzeige von Szenenbeginn und Szenenende, akustisches Kontinuum gegen diskontinuierliche filmische Darstellung (die den Betrachter früher Filme noch in Verwirrung stürzte)
• persuasive Funktionen
emotionale Wirkungsabsichten: Intention nicht nur Abbildung von Emotion, sondern Stimulation von Identifikationsprozessen, affektive Aufladung, Immersion, physische Überwältigung (tiefe / hohe Frequenzen, große Lautstärken)
2. Filmmusiktechniken:
Hier hebe ich lediglich diese drei hervor (75ff):
• deskriptive Techniken („Mickeymousing“)
Nachzeichnung seelischer Vorgänge (siehe Instrumentenklischees)
Abb. S. 80:
• Mood- oder Score-Technik (Stimmungs- oder Unterstreichungstechnik)
Vermittlung von nicht-sichtbaren Befindlichkeiten (Affekten) der Protagonisten oder Handlungen (siehe auch emotionale Werte von Instrumenten in Filmmusik 2)
Abb. S. 87:
• Leitmotivtechnik
Kopplung von Musik und Personen/ Situationen (früh: Langs „Die Nibelungen“); späterer Ausbau zur „Hollywood-Symphonik“
Abb. S. 92:
Eine erste Beschäftigung mit der Leitmotivtechnik finden Sie auf der Seite Filmmusik 3: Leitmotivtechnik in Die Nibelungen.
nach Claudia Bullerjahn, Grundlagen der Wirkung von Filmmusik. Augsburg (Wißner) 2001 u.ö.